SEE YOU NEXT WEEK
Mehr und mehr legen die Tage selbst ihre winterliche Amtstracht an. Morgens jetzt die ersten weissen Überwürfe auf den Flächen, wie im Gehen einfach abgestreift.
Von Menschenseite legt sich eine Industrialisierung über die Welt, kleine Dampfmaschinen überall, thrust and pull, mit Beinen gehen sie, schieben Fahrbares durch die kalte Luft, tragen Tragbares durch dünner werdendes Licht.
Verstärkt ist der Eindruck von einem allgemeinen Innen und Aussen, in der Bahn verbreitet sich der Geruch einer frisch geschälten Orange wie das neueste Gerücht. So be it, dann denke ich eben an das Werk von Charles M. Schulz, oder an Eyes Wide Shut.
Und die Tiere—unruhig sind manche, heißt es, und in anderer Tiere Augen liegt ein Trost für die krankesten Momente. Fast immer, glücklicherweise: Tiere kreuzen seinen Weg.
Es war gegen halb Zehn am späten Abend, ich war zuvor einen japanischen Aal essen mit meinem Anwalt. Der Aal lag bronzefarben gegrillt und so gedreiteilt, dass er akkurat ins Rechteck der Schale passte, auf seinem Totenbett aus köstlichem Reis. Und jetzt, da ich in der Bahn stehend wieder an den Aal von nur wenige Minuten vorher dachte, fiel ein flirrender schwarzer Fleck ins Sichtfeld, von rechts her. Ich sah, wie auch andere das sahen, und gemeinsam stellten wir fest: ein Falter, ein Schmetterling, ganz schwarz, orangene Effekte auf den Flügeln, heftig flatterte er umher. Alle lächelten, und ich glaube, ich auch. Mussten unsere Menschengeräusche für ihn wie das Rattern von Waffen klingen? An der Haltestelle Hansaring stieg er aus.
Im Januar New York.